Johannes Wessels, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Universitäten, Ina Brandes, Wissenschaftsministerin von NRW, und Thomas Grosse, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Kunst und Musikhochschulen, geben eine Pressekonferenz.
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Nordrhein-Westfalen
Hochschulen wollen mindestens 20 Prozent Gas einsparen

Die Hochschulen stehen vor einem schwierigen Wintersemester. Sie müssen Energie sparen, wollen aber wieder Präsenzkurse anbieten.

27.09.2022

Heizung im Hörsaal auf Sparflamme, aber wieder alle Studierenden vor Ort: Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen (NRW) wollen ohne drastische Einschränkungen in Lehre und Forschung mindestens 20 Prozent Gas einsparen. "Es ist das klare gemeinsame Ziel von Land und Hochschulen, dass die Hochschulen geöffnet bleiben können und dass das Wintersemester ein Präsenzsemester wird", sagte NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) am Dienstag in Düsseldorf.

Damit dies möglich sei, müssten auch die Hochschulen ihren Beitrag zum Energiesparen leisten. Sie hätten sich gegenüber dem Ministerium freiwillig dazu verpflichtet, in diesem Winter ihren Gasverbrauch um mindestens 20 Prozent zu reduzieren. Ziel sei es aber auch, die Auswirkungen auf die Studierenden so gering wie möglich zu halten. Zum Sparpotenzial gehört nach Angaben des Ministeriums insbesondere eine geringere Heizungstemperatur in den Hochschulgebäuden.

Die Absenkung der Raumtemperatur um 2 auf 19 Grad mache allein schon etwa 15 Prozent Energieeinsparung aus, erklärte der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz der Universitäten, Professor Johannes Wessels. Dies sei aber nicht in allen Uni-Bereichen möglich, etwa wenn es um Patienten gehe. Neben dem ersten großen Schritt der Heiztemperatur gebe es eine ganze Menge weiterer Dinge. In den beiden Corona-Jahren sei der Energieverbrauch im Winter leicht gestiegen, weil die Belüftung auf Außenluft umgestellt worden sei, die aufbereitet werden müsse.

Das NRW-Wissenschaftsministerium listete weitere Einsparpotenziale auf, die die Hochschulen benannt hätten und eigenverantwortlich umsetzten. Dazu zählten das Abschalten nicht sicherheitsrelevanter Beleuchtung, der Verzicht auf Warmwasser in Gebäuden und Laboren oder auch eingeschränkte Öffnungszeiten etwa in Hochschulbibliotheken.

Die Hochschulen in anderen Bundesländern bereiten sich mit ähnlichen Plänen auf die Energieknappheit im Wintersemester vor. Im Gespräch sind mancherorts auch mögliche längere Weihnachtspause an den Hochschulen.

dpa/ckr