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Berufsbildung
HRK warnt BMBF vor "Berufsbachelor"

Die vom Bundesbildungsministerium geplante Einführung eines "Berufsbachelors" hat ein weitere Hürde genommen. Die HRK warnt vor der Einführung.

15.05.2019

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat erneut davor gewarnt, die im Entwurf des Berufsbildungsgesetzes geplanten neuen Bezeichnungen für berufliche Abschlüsse einzuführen. Diese würden "Intransparenz und Verwirrung" im Bildungssystem stiften und dürften "so nicht stehen bleiben". "Ob es nun 'Berufsbachelor' (wie bislang vom Bildungsministerium vorgeschlagen) oder (wie jetzt im Entwurf vorgesehen) 'Bachelor professional' heißen soll, ob 'Berufsmaster' oder 'Master professional' – das ändert nichts an der Konfusion, die angerichtet wird, auch wenn sie als ‚Zusatzbezeichnungen‘ fungieren sollen", sagte der Präsident der HRK, Professor Peter-André Alt.

Die Verwendung von Abschlussbezeichnungen in der beruflichen Bildung, die europaweit ausschließlich von Hochschulen vergeben werden, wäre laut HRK auch im internationalen Kontext eine "Quelle völlig unnötiger Missverständnisse". Die gute Absicht, den Stellenwert der beruflichen Bildung zu betonen und zu stärken, würde durch die Nachahmung hochschulischer Abschlussbezeichnungen geradezu "konterkariert".

Jugendliche, Arbeitgeber und Öffentlichkeit brauchen nach Ansicht der HRK eindeutige Informationen, die die Qualität und den Chancenreichtum aller Ausbildungs- und Karrierewege verdeutlichen. Die vom Kabinett verabschiedete Novelle müsse deshalb in diesem Punkt überarbeitet werden.

gri