Flaggen der EU und von Israel
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EU-Forschungsprogramm
Israel in "Horizon Europe" aufgenommen

Die EU hat Israel als Drittstaat in ihr Forschungsprogramm "Horizon" aufgenommen. Die Schweiz und Großbritannien sind weiter nicht assoziiert.

07.12.2021

Israel ist in das EU-Forschungsprogramm Horizon aufgenommen worden. Das Abkommen war am Montag in Brüssel von Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, und Haim Regev, israelischer Botschafter bei der EU und der NATO, unterzeichnet worden. Israelische Forschende und Einrichtungen können damit unter den gleichen Bedingungen an dem Programm teilnehmen wie jene aus EU-Mitgliedsstaaten, teilte die EU-Kommission mit.

Seit 1996 haben die EU und Israel demnach bereits über 5.000 gemeinsame Forschungsprojekte durchgeführt, weitere sollen folgen. Der Beitritt zeige "erneut unsere starke Partnerschaft mit der Europäischen Union" und Israels führende Rolle im Wissenschaftsbereich, schrieb der Generaldirektor des israelischen Außenministeriums, Alon Uschpiz, dazu am Dienstag auf Twitter.

Das "Horizon Europe"-Programm dauert von 2021 bis 2027 und ist mit einem Gesamtbudget von gut 95 Milliarden Euro das weltweit größte Forschungs- und Innovationsförderprogramm. Das Programm folgt auf "Horizon 2020" und soll den Wissenschafts- und Technologiesektor in der EU stärken.

Israels Forschungsministerin Orit Farkasch-Hacohen sagte, Israel nehme bereits seit 25 Jahren an EU-Forschungsprogrammen teil. Im Rahmen des vorherigen EU-Programms "Horizon 2020" hätten israelische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Unterstützung in Höhe von insgesamt 1,3 Milliarden Euro erhalten. "Wir erwarten, dass sich dieser Wert weiter steigern wird", sagte sie.

Meinungsverschiedenheiten hatte es in der Vergangenheit zwischen Israel und EU wegen der Frage israelischer Einrichtungen in den 1967 eroberten Gebieten gegeben. Dort wollen die Palästinenser einen künftigen eigenen Staat einrichten. Nach EU-Richtlinien dürfen Finanzmittel nicht für israelische Institutionen oder Projekte in diesen Gebieten eingesetzt werden.

Neben Israel waren am Montag auch Georgien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Serbien sowie Nordmazedonien in "Horizon Europe" aufgenommen worden. Zahlreiche Wissenschaftsorganisationen hatten neben Israels Aufnahme zu "Horizon Europe" auch wiederholt die Assoziierung der Schweiz und des Vereinigten Königreichs gefordert. Diese stehen wegen politischer Differenzen jedoch weiterhin aus.

dpa/ckr