Karin Prien, Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2022, spricht an der Seite von Iryna Tybinka, Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg, im Rahmen der Kultusministerkonferenz (KMK)
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Kultusministerkonferenz
Hochschulen sollen Zusammenarbeit mit Russland aussetzen

Die Kultusminister der Länder haben über die Folgen des Kriegs in der Ukraine für das deutsche Bildungssystem beraten. Hochschulen müssten handeln.

11.03.2022

Infolge des Kriegs in der Ukraine hat die Kultusministerkonferenz (KMK) die Hochschulen in Deutschland zur Aussetzung der Zusammenarbeit mit staatlichen Einrichtungen in Russland aufgerufen. In einer zum Abschluss der KMK am Freitag veröffentlichten "Lübecker Erklärung" heißt es: "Wir müssen dem russischen Präsidenten auf allen Ebenen zeigen, dass seine Aggression Konsequenzen hat."

Das bedeute jedoch nicht, dass die Beschäftigung mit der akademischen und kulturellen Vielfalt Russlands dauerhaft eingeschränkt oder Kontakte abgebrochen werden sollen. "Denjenigen im russischen Wissenschaftssystem, denen aufgrund ihrer Positionierung gegen einen Angriffskrieg aktuell Verfolgung droht, gilt unsere volle Solidarität und Unterstützung", heißt es in der Erklärung der Kultusminister.

Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden in und aus der Ukraine wolle man eine "Wissenschaftsbrücke" nach Deutschland bauen. Kinder sollen unterrichtet werden, Studierende und Forschende sollen ihr Studium und ihre Forschung fortsetzen können.

Vor Abschluss des Treffens hatte KMK-Präsidentin Karin Prien bereits eine gemeinsame zentrale Kontaktstelle für geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Bund, Ländern und der Allianz der Wissenschaftsorganisationen angekündigt. Organisieren soll diese der Erklärung zufolge der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD). Ziel sei neben Schutz der Geflüchteten auch deren Integration in das deutsche Bildungs- und Hochschulsystem.

Mit Blick auf die Corona-Pandemie waren sich die Kultusminister nach Priens Angaben einig, dass die Corona-Schutzmaßnahmen an den Schulen und Hochschulen in den nächsten Monaten zurückgefahren werden sollten. Man wolle einen vorausschauenden und behutsamen Weg in die Normalität gehen und die weitere Entwicklung der Pandemie beobachten. Ziel ist laut KMK eine verantwortungsvolle Rückkehr an die Hochschulen und damit ein Hochschulalltag in Präsenz als Regelfall. Die digitalen Elemente in der Lehre seien eine wichtige Ergänzung zu den analogen Lehr- und Lernformaten und sollten für ein "ausgewogenes Gesamtlehrkonzept" weiter optimiert werden.

aktualisiert am 11.03.2022 um 16:25 Uhr, zuerst veröffentlicht um 14:54 Uhr

dpa/ckr