Klinik-Straßenschild
picture alliance / dpa | Martin Schutt

Rhein-Neckar Region
Pläne für Fusion von Unikliniken stehen

Die Fusionspläne der Klinika von Mannheim und Heidelberg schreiten voran. Die "Südwest-Charité" soll Kern eines neuen Gesundheitsnetzwerks werden.

09.10.2020

Im Südwesten soll durch die Fusion der Unikliniken Mannheim und Heidelberg ein Krankenhaus im Format der Berliner Charité entstehen. Das Haus mit über 3.300 Betten soll das Herzstück in einem neuen Gesundheitsnetzwerk von Wissenschaftseinrichtungen und Universitätskliniken in der Rhein-Neckar-Region werden, wie die Beteiligten am Freitag mitteilten. Die Unikliniken, das Deutsche Krebsforschungszentrum, das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung, das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie sowie das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit legten ihr Konzept Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) in Mannheim vor.

Das Land Baden-Württemberg hatte die Akteure aufgefordert, ihre Vorstellungen auszuarbeiten. Es würde bei einer Fusion von der Kommune die Trägerschaft für das Mannheimer Klinikum übernehmen. Entstehen würde ab 2022 ein Krankenhaus der Maximalversorgung samt Gesundheitsallianz, das national und international konkurrenzfähig sein soll. Mit der engen Verzahnung von Gesundheitsversorgung, Forschung, Lehre und Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in die Anwendung soll eine neue Leitindustrie begründet werden. Bislang gilt der Autobau als Leitindustrie im Südwesten.

Unikliniken gibt es im Land in Freiburg, Ulm und Tübingen. Das Mannheimer Krankenhaus ist in durch die Corona-Epidemie verstärkten Finanznöten und weist für 2019 einen Fehlbetrag von 40 Millionen Euro aus. Im Jahr 2018 lag dieser in Heidelberg bei rund 9,5 Millionen Euro.

dpa/kas