Akademische Freiheit
TUM und CEU unterzeichnen Kooperations-Vereinbarung
Die Technische Universität München (TUM) und die Central European University (CEU) haben eine Kooperationsvereinbarung beschlossen. Bedingung für die Partnerschaft der Hochschulen ist laut TUM, dass die CEU weiterhin US-amerikanische Studienabschlüsse in Ungarn ausstellen kann. Derzeit ist das aufgrund entsprechender Auflagen der ungarischen Regierung nicht möglich. Für die Unterzeichnung der Absichtserklärung reiste am Dienstag eine Delegation der TUM unter der Leitung von Präsident Professor Wolfgang A. Herrmann nach Ungarn.
Die Vereinbarung sieht laut Mitteilung drei TUM-Professuren für Politik, Technologie und Gesellschaft vor, die gemeinsam mit der CEU besetzt werden sollen. Die Professorinnen oder Professoren sollen laut TUM-Sprecher in Budapest lehren und forschen. Kommt es zu einer Ausschreibung – sobald die akademische Freiheit gegeben ist –, soll die CEU in den Kommissionen "mit großem Anteil" vertreten sein.
Für die CEU sei die TUM ein "extrem vielversprechender Partner", wie der "Tagesspiegel" den Präsidenten der Universität, Professor Michael Ignatieff, zitierte. Die Zusammenarbeit sei ein wissenschaftlicher Gewinn und könne den Standort Budapest für die CEU retten.
Ungarn muss Voraussetzung für Kooperation schaffen
Das geplante Lehrangebot soll Seminare, Workshops, Sommerschulen sowie in Deutschland und den USA akkreditierte Kursangebote beeinhalten. Weiterhin sind gemeinsame Abschlüsse und Austauschaufenthalte an der jeweils anderen Universität vorgesehen.
TUM und CEU riefen die ungarische Regierung auf, die CEU mit den rechtlichen Garantien auszustatten, um dieses "neue Kapitel in der akademisch-wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Ungarn und Bayern aufzuschlagen".
Anfang des Jahres hatte die CEU nach zunehmendem Druck von der ungarischen Regierung beschlossen, ihre englischsprachigen Studienangebote nach Wien zu verlegen. Im Herbst soll dort der Lehrbetrieb starten.
kas
