Hauptgebäude der Universität Hamburg
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Coronavirus
Uni Hamburg stoppt Dienstreisen nach China

In Deutschland haben sich die ersten Personen mit dem Coronavirus infiziert. Eine Hochschule zieht Konsequenzen.

29.01.2020

Als Reaktion auf das Coronavirus hat die Universität Hamburg Dienstreisen nach China vorerst gestoppt. Auch wolle sie sich einen Überblick über die Hochschulangehörigen verschaffen, die sich zurzeit dort aufhielten und sie gegebenenfalls bei einer Rückreise nach Deutschland unterstützen. Das teilte die Universität am Dienstag mit.

Die Universität hat demnach die Fakultäten gebeten, mit denjenigen zu sprechen, die sich nach Januar 2020 in China aufgehalten haben. So soll einer Ausbreitung des Virus an der Hochschulen entgegengewirkt werden. Auch zukünftige Aufenthalte in China sind Thema im Norden. Die Hochschule will mit Beschäftigten und Studierenden über geplante Aufenthalte im Sommer 2020 sprechen. Geplante chinaspezifische Tagungen, Kongresse oder Konferenzen in Hamburg mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die ihren ständigen Wohnsitz in China hätten, würden verschoben.

Das neue Virus 2019-nCoV stammt ursprünglich vermutlich von einem Markt in der chinesischen Millionenstadt Wuhan, wo es wohl von dort gehandelten Wildtieren auf den Menschen übersprang. Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in China ist zuletzt um mehrere tausend auf mehr als 6.000 gestiegen. Die Gesamtzahl der Todesfälle stieg auf 132. Die WHO teilte mit, sie arbeite eng mit chinesischen Spezialisten zusammen, um das Virus besser zu verstehen und die weitere Ausbreitung einzudämmen. Nach Einschätzung eines führenden chinesischen Lungenexperten wird die Krankheit ihren Höhepunkt in sieben bis zehn Tagen erreichen und dann abflachen. In Deutschland wurden bislang vier Fälle in Bayern bekannt.

Die Bundesregierung sieht keinen Grund zur Panik vor einer weitreichenden Ausbreitung in Deutschland. Vorsichtsmaßnahmen liefen. Die Aufruhr sei vor allem darin begründet, dass es ein neues Virus sei, sagen Experten. Der Virus sei weniger ansteckend als die Grippe oder die Masern. Wichtig sei, dass Gesundheitsbehörden aufgeklärt würden und Ärzte Patientinnen und Patienten bei entsprechenden Anzeichen auf das Virus hin untersuchten. Labore müssten sicherstellen, genug Testkapazitäten zu haben. Derweil forschen unter anderem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Marburg an der Entwicklung eines Impfstoffs.

aktualisiert am 29.01.2020 um 09:53 Uhr

kas/ckr/dpa