Ein Schild weist auf die Zentralverwaltung der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen hin.
picture alliance/dpa | Federico Gambarini

Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung
Widerruf des Lehrauftrags bleibt bestehen

Die Polizei-Hochschule NRW hält an ihrer Entscheidung fest. Im kommenden Semester wird Bahar Aslan nicht an der Hochschule unterrichten.

06.06.2023

Die Polizei-Hochschule NRW bleibt bei ihrer Entscheidung, den Lehrauftrag von Dozentin Bahar Aslan für das kommende Semester zu widerrufen. Hochschulpräsident Martin Bornträger habe am vergangenen Freitag in Gelsenkirchen ein vertrauliches Gespräch mit Aslan geführt, teilte die Hochschule am Montag mit, bekräftigte aber zugleich, dass sich an ihrer Entscheidung nichts ändere.

Das Gespräch sei konstruktiv gewesen und geprägt vom gemeinsamen Anliegen, die Themen Extremismus und interkulturelle Kompetenz weiter zu entwickeln. Die entstandene Polarisierung werde von allen Beteiligten bedauert. Beide Seiten hätten versprochen, im Gespräch zu bleiben. Aslan hatte angekündigt, gegen ihren Rauswurf vor Gericht zu ziehen.

Die Hochschule hatte Aslans Lehrauftrag für das kommende Semester widerrufen, nachdem die Dozentin in einem Tweet rechtspolitische Tendenzen innerhalb der Polizei kritisiert hatte und dabei den "braune[n] Dreck innerhalb der Sicherheitsbehörden" erwähnt hat, der ihr Angst mache.

Aslan hatte später eine "unglückliche Wortwahl" eingeräumt und gesagt, es tue ihr leid, wenn sich Polizisten angesprochen fühlen, die vorbildlich ihren Dienst täten. Ihr Anwalt sagte, es entstehe der Eindruck, dass man Aslan "bewusst missverstehen will". Aslan habe zugespitzt, aber nicht pauschal alle Polizisten als "braunen Dreck" bezeichnet.

Aslan hatte an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) Gelsenkirchen einen Lehrauftrag für "interkulturelle Kompetenzen".

dpa/cpy