Auszubildender an einer Werkzeugmaschine
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Fachkräftemangel
Wie Hochschulen mehr Fachkräfte generieren könnten

In Deutschland fehlen Fachkräfte. Die Hochschulrektorenkonferenz und der Deutsche Akademische Austauschdienst schlagen Maßnahmen vor.

07.03.2023

Wissenschaftsorganisationen wollen das an Hochschulen vorhandene Potenzial für Fachkräfte heben. Gegen den aktuell großen Mangel an Fachkräften auf dem deutschen Arbeitsmarkt müssten unter anderem die Bildungsbereiche sowie Beratungsstellen effektiv zusammenarbeiten, konstatierte am Dienstag die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in einer gemeinsamen Stellungnahme mit der Bundesagentur für Arbeit.

Ob eine Person einen beruflichen oder akademischen Bildungsweg beschreite, spiele dabei keine Rolle. Vielmehr müssten alle Ausbildungswege Anerkennung finden und der Wechsel von einem Bildungsbereich in den anderen gut unterstützt werden. In der Verantwortung stünden hier Hochschulen, Arbeitsagenturen, die Kammern und Handwerksbetriebe. "Berufliche und akademische Bildung sind unterschiedlich in ihren Zielen und Voraussetzungen, aber gleichwertig in ihrer Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland", betonte HRK-Präsident Professor Peter-André Alt.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) forderte in einem am Dienstag veröffentlichten Positionspapier gemeinsames Handeln von Politik, Hochschulen und Wirtschaft, um mehr internationale Studierende als zukünftige Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen. Deutschland werde als Studienstandort immer beliebter. Internationale Studierende seien hochqualifiziert und gut integriert; "ihr großes Potenzial als Fachkräfte sollten wir in Deutschland strategischer nutzen", sagte DAAD-Präsident Professor Joybrato Mukherjee.

Als zentrale Stellschrauben dafür benannte der DAAD unter anderem mehr weltweites Marketing für den Studienstandort Deutschland, einfachere Einreisebedingungen für Studierende und eine Reform des Hochschulzugangs in Deutschland. Internationale Studierende an deutschen Hochschulen müssten zudem während des Studiums besser unterstützt und beraten werden hinsichtlich ihres Studienerfolges und ihrer künftigen Karriere, so dass sie frühzeitig gute Deutschkenntnisse sowie "arbeitsmarktrelevante Kompetenzen" erwerben können. Gleichzeitig sollen laut DAAD bei der Gewinnung von Fachkräften die Prinzipien einer fairen Migration gelten, bei der auch die internationalen Studierenden sowie deren Herkunfts- und Gastländer profitieren.

ckr