Haupteingang zur Universität Erfurt
picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild / Martin Schutt

Energiekrise
Einige Hochschulen schließen über den Jahreswechsel

Um Energie zu sparen, machen einige Hochschulen vorübergehend ihre Campus zu. Die Schließzeiten unterscheiden sich jedoch enorm.

20.12.2022

Die Hochschulen in Deutschland müssen in diesem Winter Energie sparen, entsprechende Maßnahmen beeinflussen schon seit Monaten den Campus-Alltag. Für das angestrebte Ziel, je nach Landesvorgabe 15 oder 20 Prozent weniger Energie zu verbrauchen, reichen diese aber oft nicht aus. Einige Hochschulen verlängern daher nun zusätzlich ihre Winterpause über die Feiertage und vorlesungsfreie Zeit hinaus und halten Unigebäude über den Jahreswechsel länger geschlossen als in früheren Wintern. Das betrifft sowohl Studierende als auch Mitarbeitende, die so aus der Ferne arbeiten und lernen müssen.

In Berlin hat beispielsweise die Technische Universität (TU) seit dem 16. Dezember bis zum 4. Januar 2023 alle Gebäude geschlossen. Ausnahmen gelten nur für Laborgebäude und IT-Infrastruktur. An der Technischen Hochschule Bingen sollen Mitarbeitende seit dem 19. Dezember bis zum 8. Januar von zu Hause arbeiten oder Urlaub nehmen, auch hier findet die Lehre online statt. Ähnlich halten es die Universität und die Hochschule in Trier, die vom 19. Dezember bis 6. Januar zumachen, sowie die Universität Siegen, die vom 17. Dezember bis 6. Januar geschlossen ist. Die Universität Erfurt macht noch eine Woche länger zu – vier Wochen vom 19. Dezember bis zum 16. Januar – und verordnet in dieser Zeit ebenfalls Homeoffice und Online-Lehre.

Andere Hochschulen schließen ihre Campus für Mitarbeitende über die Winterpause nicht komplett, sondern nur an den Feiertagen, setzen aber vorübergehend auf Online- statt Präsenzlehre, um zumindest weniger Räume heizen zu müssen. Die Hochschule Koblenz zum Beispiel bietet ihre Lehrveranstaltungen seit dem 4. Dezember bis 8. Januar ausschließlich digital an. Studierenden stehen in dieser Zeit vor Ort aber ausgewählte geheizte Bereiche zur Verfügung.

Wieder andere Hochschulen betonen, ihre Gebäude nicht oder nicht deutlich länger als in früheren Wintern zu schließen und auch an der Präsenzlehre festzuhalten. Sie wollen ihre Energiesparziele allein oder vor allem durch Maßnahmen im Alltag erreichen. Dazu zählen zum Beispiel die Freie Universität Berlin, die Universitäten in Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und Mainz, die TUs in Dresden und Kaiserslautern sowie die Uni Koblenz-Landau. Die Humboldt-Universität zu Berlin sowie die Universitäten in Göttingen und Leipzig schließen beispielsweise, wie wohl die meisten Hochschulen, nur für die Weihnachtswoche.

ckr/dpa