Zwei junge Studentinnen, die in einem modernen Labor experimentelle Arbeiten im Bereich der Mechanik und Physik durchführen.
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Finanzierung
Bericht dokumentiert Höchststand bei Forschungs-Ausgaben

Laut aktuellem Bundesbericht erreichten die Ausgaben für Forschung und Entwicklung 2022 einen Höchststand. Rund 121,4 Milliarden wurden investiert.

23.05.2024

Das Bundeskabinett hat am 22. Mai den neuen "Bundesbericht Forschung und Innovation" (BuFI) beschlossen. Alle zwei Jahre informiert dieser über die Strukturen, Prioritäten und Ziele der deutschen Forschungs- und Innovationspolitik. 

Nach vorläufigen Berechnungen haben Staat, Wirtschaft und Hochschulen 2022 zusammen insgesamt 121,4 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung (FuE) investiert. Die entsprechende FuE-Quote für das Jahr 2022 liege bei 3,13 Prozent. Insgesamt seien 2022 mit rund 785.000 Personen so viele Menschen wie nie zuvor in Forschung und Entwicklung beschäftigt gewesen (in Vollzeitäquivalenten).

Höchststand an Investitionen in Forschung und Entwicklung 

Inhaltlich richtet sich der BuFI an der "Zukunftsstrategie Forschung und Innovation" aus, mit der die Bundesregierung ihre Forschungs- und Innovationsförderung strategisch in zentralen Zukunftsfeldern ausgerichtet hat. Bis 2025 plant die Bundesregierung demnach, jährlich einen Anteil von 3,5 Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung aufzuwenden.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger sagt zur Veröffentlichung des neuen BuFI: "Nur durch Forschung und Innovationen entstehen neue Technologien. Der 'Bundesbericht Forschung und Innovation 2024' zeigt: Deutschland ist und bleibt ein international führendes Innovationsland und gehört zu den attraktivsten Wissenschaftsstandorten weltweit." Die Investitionen seien zentral für Wachstum und Wohlstand. Deshalb würden sie an ihrem ambitionierten Ziel festhalten, den Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt bis 2025 auf 3,5 Prozent steigern zu wollen.

Im Bericht heißt es dazu weiter ausführend: "Den höchsten Beitrag zu den deutschen FuE-Aufwendungen leistet traditionell der Wirtschaftssektor, dessen FuE-Ausgaben im Jahr 2022 deutlich auf 81,8 Mrd. Euro angestiegen sind. Die Innovationsausgaben der Wirtschaft lagen im Jahr 2022 bei 190,7 Mrd. Euro – auch hierbei handelt es sich um einen neuen Höchstwert". 

Sicherung der technologischen und digitalen Souveränität 

Der Bundesbericht verweist zudem darauf, dass die geo- und sicherheitspolitischen Veränderungen neue Rahmenbedingungen für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft geschaffen haben. 

Vor diesem Hintergrund bleibe die Sicherung der technologischen und digitalen Souveränität zur Vermeidung einseitiger Abhängigkeiten und die Technologieentwicklung im Einklang mit europäischen Werten ein wichtiges Ziel deutscher Forschungs- und Innovationspolitik. Die verstärkte Forschungstätigkeit im Bereich der sich rasant entwickelnden Schlüsseltechnologien, insbesondere bei der Künstlichen Intelligenz, sei dabei besonders wichtig.

Hochschulfinanzierung werde durch Zukunftsvertrag unterstützt 

Bezüglich der Hochschulfinanzierung verweist der Bericht auf die Bedeutung des "Zukunftsvertrags Studium und Lehre stärken", den Bund und Länder geschlossen haben. Es würden im Rahmen des Vertrags jährlich etwa vier Milliarden Euro zusätzlich zur Grundfinanzierung bereitgestellt, die je zur Hälfte von Bund und Ländern getragen würden. 

Ziel sei es, trotz sinkender Erstsemesterzahlen die Qualität von Studium und Lehre zu verbessern, Studienkapazitäten zu erhalten sowie die Qualität und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Lehre an deutschen Hochschulen zu sichern. Dies geschehe unter anderem durch die Förderung innovativer Lehr- und Lernkonzepte, digitaler Lehrangebote sowie Beratungs- und Betreuungsangebote.

Bundesbericht Forschung und Innovation 

Gemäß Beschluss des Deutschen Bundestages von 2006 legt die Bundesregierung alle zwei Jahre den "Bundesbericht Forschung und Innovation" vor. Er informiert mit umfassenden Daten und Fakten über die Forschungs- und Innovationspolitik des Bundes und der Länder. Dabei nimmt er Stellung zu zentralen Aussagen des Gutachtens der "Expertenkommission Forschung und Innovation" (EFI), das zuletzt am 28. Februar 2024 an die Bundesregierung übergeben wurde. 

Er richtet sich sowohl an ein Fachpublikum, insbesondere in Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Verbände und Unternehmen, als auch an eine interessierte breite Öffentlichkeit. Zum ersten Mal erscheint der BuFI 2024 rein digital als interaktive Informationsplattform. Zu den besonderen Features zählt eine kartengestützte Datenbank deutscher Wissenschaftseinrichtungen.

cva