scheinbar unendliche Reihe an Europaflaggen vor dem Sitz der Europäischen Kommission in Brüssel
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EU-Austauschprogramm
Erasmus soll weltweiten Austausch ermöglichen

Das EU-Programm "Erasmus+" erlaubt künftig auch Austausch und Kooperation mit Ländern außerhalb Europas. Profitieren sollen Studierende und Unis.

31.05.2022

Die Europäische Union (EU) weitet ihr Austauschprogramm "Erasmus+" aus: Mobilitätsprogramme für Studierende und Forschende sollen von diesem Jahr an nicht nur wie bislang EU-Mitgliedsländer und ausgewählte assoziierte Drittländer abdecken, sondern Länder weltweit. Im aktuellen Siebenjahreszyklus 2021 bis 2027 des Programms stünden dank einer Budgeterhöhung ausreichend Mittel zur Verfügung, so dass bis zu einem Fünftel des Erasmus-Etats auch für Austauschprogramme außerhalb des europäischen Kontinents zur Verfügung stünden, berichtete zuerst "University World News". Dies hätten Mitglieder der Europäischen Kommission am 19. Mai auf der UNESCO World Higher Education Conference in Barcelona mitgeteilt.

Die EU-Kommission rechne demnach mit einem erheblichen Schub beim internationalen Austausch. Bei neuen Partnerschaften solle zunächst mit dem Austausch von Personal begonnen werden, um das Terrain zu testen, gefolgt vom Studierendenaustausch. Hochschulen sollten ihre Partnerschaften dabei möglichst geografisch vielfältig wählen.

Zu den Ländern, die voraussichtlich an den Erasmus-Initiativen zur Ausweitung der Mobilität außerhalb Europas teilnehmen werden, gehören laut Bericht Brasilien, Mexiko, nordafrikanische Länder sowie Thailand, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam.

Auch Europäische Hochschulen sollen sich breiter vernetzen

"Erasmus+" verfügt für die sieben Jahre bis 2027 über ein Gesamtbudget von 26 Milliarden Euro, verglichen mit 14,7 Milliarden Euro im Vorgängerprogramm. Rund 70 Prozent des Etats entfallen auf Studierenden- und Personalmobilität, der Rest auf Kooperationsprojekte zwischen Hochschulen wie zum Beispiel die sogenannten Europäischen Hochschulen.

Diesen EU-Hochschulen solle die transnationale Kooperation mit Partnern außerhalb der EU ebenfalls erleichtert werden. Ziel der EU-Kommission ist es laut Bericht, gemeinsame Kriterien für ein europäisches Siegel für Kooperationsprogramme zu schaffen, die in diesem Jahr im Rahmen von "Erasmus+" erprobt werden sollen. Bereits im November hatte die EU-Kommission eine Erweiterung der Europäischen Hochschulen beschlossen.

ckr