Ein Banner mit der Aufschrift "Besetzt" hängt über dem Eingang zum Gebäude LX der Universität Duisburg.
picture alliance/dpa | Christoph Reichwein

Klimaprotest
Klimaaktivisten besetzen Hörsäle

An verschiedenen deutschen Unis protestieren Studierende. Sie folgen einem internationalen Aufruf zu Hochschulprotesten für das Klima.

09.11.2022

An verschiedenen Universitäten in Deutschland haben Studierende Hörsäle und Gebäude besetzt. Damit schließen sie sich nach eigenen Angaben weltweiten Protesten an, um für effektiven Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit einzutreten. In Regensburg startete die Aktion am Mittwoch mit der Besetzung eines Hörsaals, in Erlangen schon am Dienstagnachmittag.

Seit Montag halten Aktivistinnen und Aktivisten ein Gebäude der Universität in Duisburg besetzt. Die Polizei lässt sie nach Absprache mit der Uni vorerst gewähren und greift nicht ein. Eine Gruppe von etwa 50 bis 60 jungen Menschen wolle mit der Aktion auf die Klimakrise aufmerksam machen, hieß es. Die Gruppe nennt sich "EndFossil Occupy! Duisburg".

Nach der ersten Nacht und Gesprächen mit Dozentinnen und Dozenten boten die Studierenden am Dienstagmorgen Info-Veranstaltungen in dem Gebäude an, in dem sich das Audimax und Hörsäle befinden. Die Dozierenden hätten mehrere Vorlesungen an ihre Vorstellungen angepasst, schrieben die Aktivisten auf Twitter. Wie lange die Besetzung der Uni dauern soll, ist noch unklar.

"Wir sollen in der Uni sitzen und so tun, als wäre alles okay. Aber die Welt, für die wir lernen sollen, hat keine Zukunft", heißt es den Angaben nach in einem internationalen Aufruf zu Hochschulprotesten.

Die Aktionen finden zeitgleich mit der UN-Klimakonferenz COP27 in Ägypten statt. "Regierungen stehen Profitinteressen und multinationalen Konzernen machtlos gegenüber. Es braucht neue starke und demokratische Lösungen. Wo sollen wir die entwickeln, wenn nicht in Schulen und Universitäten?", sagte ein Student der Uni Regensburg laut Mitteilung.

Die Universität Regensburg erklärte am Mittwochabend, man stelle den Aktivisten mit dem Hörsaal bis Freitag eine Plattform zur Verfügung. Universitätspräsident Professor Udo Hebel traf sich vor Ort mit Vertretern der Gruppe. "Sie tragen Anliegen vor, die im Interesse unser aller Zukunft sind. Diese Themen sind es mehr als wert, dass man sich dafür engagiert und sich mit ihnen identifiziert", erklärte er.

dpa/cpy