Illustration eines Eisbärs, der von einer Eisscholle ins Wasser schaut.
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Wissenschaftskommunikation
Arktishelden erklären Kindern den Klimawandel

Wie hilft man Kindern, komplexe Thematiken zu verstehen? In Bremen haben Forschende gemeinsam mit ihnen Geschichten erzählt und ein Lied geschrieben.

10.12.2022

Ein Narwal steckt im Eisberg fest und andere Tiere versuchen zu helfen. Schließlich bringen Superhelden die Lösung und klären nebenbei auch die Kleinsten über den Klimawandel auf. So beschreibt es das Kinderlied "Arktishelden", das im Projekt "Und was kommt dann? Kinder erzählen Klimageschichten" des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) entstanden ist.

In dem Erzähl-Projekt haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des AWI zusammen mit der Künstlerin Barbara Greiner-Burkert die Grundgeschichte entwickelt, wie das AWI am Freitag mitteilte. Die Kinder Jasmin und Leon machen sich darin mit einem magischen Schlitten auf den Weg in die Arktis, um herauszufinden, warum es in Bremerhaven nicht mehr schneit. Auf dem Weg treffen sie Gletscher, Wale und Krebstierchen, die ihnen erzählen, wie sehr sich ihr Lebensraum verändert. Schließlich treffen sie auf einen jungen Narwal, der sich nicht befreien kann.

Wie Jasmin und Leon dem Jungtier aus der Klemme helfen, blieb der Fantasie von zehn Schulklassen und Kindergärten aus Bremen und Bremerhaven überlassen, die an dem Projekt teilnahmen und die Geschichte weitererzählten. Forschende des AWI besuchten die Kinder an jeweils zwei Thementagen im Sommer 2022, erklärten ihre Arbeit und die Arktis und brachten Experimente mit, um sie beim Entwickeln ihrer Geschichten zu unterstützen.

Lernen von Kindern und ihren Ideen

Auf Basis der entstandenen Geschichten hat die Berliner Musikgruppe "D!E GÄNG" das Kinderlied "Arktishelden" geschrieben, das Anfang Dezember im Internet veröffentlicht wurde. In dem Lied wird der Narwal von Superhelden gerettet, die eine bunte Mischung der Lösungsvorschläge und Helden der Kinder sind.

Das Lied soll laut Mitteilung des AWI die jungen Hörerinnen und Hörer nicht in Angst und Schrecken versetzen, vielmehr ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie sie selbst handeln und sich an der Lösungsfindung beteiligen können. Das Erzähl-Projekt habe nicht nur Wissen über die Arktis und Arktisforschung vermitteln sollen, sondern auch von den Kindern und ihren Ideen lernen wollen.
 
Laut Projektleiterin Kinga Jarzynka ist die Botschaft der Kindergeschichte klar: "Die Mission kann nur gelingen, wenn wir gemeinsam nach Zukunftslösungen suchen."

Das Projekt ist Teil des "Wissenschaftsjahres 2022 – Nachgefragt!" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bürgerinnen und Bürger an wissenschaftlichen und politischen Entwicklungsprozessen beteiligen möchte. Es sollen dabei auch neue Impulse für zukünftige Forschung und Forschungspolitik aus Perspektive der Bevölkerung gewonnen werden.

cpy