Ein modernes Gebäude mit Spiegelfassade und zahlreichen europäischen Fahnen sowie einer Frauenstatue mit Eurosymbol.
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Horizon Europe
BMBF setzt Impulse für das neue EU-Rahmenprogramm

Per Diskussionspapier macht das BMBF konkrete Vorschläge für das neue EU-Rahmenprogramm. Das Thema "Sicherheit" gewinnt an Bedeutung.

24.05.2024

Als Kernanliegen formuliert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in seinem Diskussionspapier für das zehnte EU-Rahmenprogramm (FP10) unter anderem, dass das Exzellenzprinzip als Fundament unbedingt beibehalten werden soll, um gezielt Spitzenforschung zu fördern. Außerdem wird die Notwendigkeit einer technologie- und themenoffenen gemeinsamen Forschungs- und Innovationspolitik betont. Diese ermögliche bahnbrechende und disruptive Innovationen. 

Dabei sollten administrative Prozesse durch das FP10 vereinfacht und die grenzüberschreitende, vernetzte Zusammenarbeit auch über EU-Grenzen hinaus spürbar zugänglicher werden. Die zentrale Bedeutung der Technologieführerschaft in sogenannten Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz sowie die Notwendigkeit technologischer und sozialer Transformation werden im Papier herausgestellt. 

Als übergreifendes Anliegen wird die Stärkung der europäischen Sicherheit durch die Potenziale im Bereich Forschung und Innovation (F&I) formuliert: "Um Sicherheit holistisch zu denken, müssen zivile und militärische Forschung komplementär gefördert werden. Ziel ist es, Synergien zwischen militärischer und ziviler Forschung zu heben". Diese Schwerpunktsetzung entspricht den Ergebnissen der Münchner Sicherheitskonferenz und den Empfehlungen aus dem Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). 

Lernen aus der Vorgeschichte von "Horizon Europe" 

Das Diskussionspapier skizziert die Hauptanliegen und Vorschläge aus deutscher Sicht für das kommende zehnte EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (FP10), das ab 2028 das derzeitige Programm "Horizont Europa" mit einer Laufzeit bis 2034 ablösen soll. Das Diskussionspapier betont, dass mit FP10 geförderte Forschung gemäß dem Subsidiaritätsprinzip einen erheblichen europäischen Mehrwert bieten müsse und das Programm keine nationalen Anstrengungen ersetze. 

Die Europäische Kommission hat das Programm "Horizont 2020" auswerten lassen und Anfang des Jahres die Ergebnisse vorgestellt. Diese sollten aufdecken, was im EU-Rahmen-Förderprogramm von 2014 bis 2020 gut funktioniert hat und was nicht. Die EU-Kommissarin für Forschung und Innovation, Iliana Ivanova, setzte sich bei ihrer Präsentation im EU-Parlament im Januar vor allem dafür ein, das Budget des Programms auf 200 Milliarden zu verdoppeln und war damit auf gleicher Linie mit dem Europäischen Forschungsrat (ERC).

Die Auswertung des aktuellen Rahmenprogramms "Horizon Europe" (2021-2027) läuft noch bis Oktober. Die EU-Kommission hat sich verpflichtet, in den letzten drei Jahren zehn Prozent des "Horizon-Europe"-Budgets für Themen im Zusammenhang mit der biologischen Vielfalt bereitzustellen (bisher 7,5 Prozent). Unabhängig davon solle Anfang 2025 die Halbzeit-Bewertung von "Horizon Europe" veröffentlicht werden.

Themen-Schwerpunkt "Europa" 

Die Europäische Union spielt im Alltag vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine große Rolle. "Forschung & Lehre" informiert im Themen-Schwerpunkt "Europa" über Entwicklungen in der europäischen Politik – von Entscheidungen über Preise und Förderprogramme bis zu Diskussionen über die Wissenschaftsfreiheit und den künftigen Zusammenhalt der Union.

cva