Außenansicht einess Gebäudes der Uni Halle, an dem man Transparente der Aktivistinnen und Aktivisten sehen kann.
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Klimaprotest
Hörsaalbesetzung in Halle endet mit Absicht der Zusammenarbeit

Klimaaktivisten hatten den größten Hörsaal der Uni Halle tagelang besetzt. Nun wollen sie sich gemeinsam mit der Uni-Leitung für das Klima engagieren.

14.01.2023

Nachdem Aktivistinnen und Aktivisten fünf Tage lang den Hörsaal der Uni in Halle besetzt haben, wollen diese nun gemeinsam mit der Uni-Leitung für Änderungen sorgen. "Wir wollten deutlich machen, dass Klimaschutz ein Thema ist und dass wir vorbereitet sein müssen", sagte eine Sprecherin der Gruppe auf Anfrage. Rund 30 Studierende der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hatten den Hörsaal seit Montag besetzt. Beide Parteien bestätigten nach Beendigung der Besetzung, sie hätten die Absicht, künftig zusammenarbeiten zu wollen.

Die Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe "End Fossil: Occupy Halle" und die Uni-Leitung beschrieben die gemeinsam Gespräche während der Besetzung als positiv und konstruktiv. Kurz bevor die Aktivistinnen und Aktivisten den Hörsaal räumten, veröffentlichte die Uni-Leitung am Freitag eine Erklärung. Darin nahm sie Stellung zu den einzelnen Forderungen der Besetzerinnen und Besetzer. So erklärte sie unter anderem, schnellstmöglich klimaneutral werden zu wollen und ihre Bemühungen dahingehend zu verstärken.

Zudem sollen Lehrangebote sowie Forschungsprojekte zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit transparenter gemacht werden, hieß es in der Erklärung. Die Aktivistinnen und Aktivisten hatten eigenen Angaben zufolge unter anderem auch die Einführung eines verpflichtenden Moduls gefordert, in dem das Thema Klimagerechtigkeit behandelt werden soll. "Außerdem wollen wir, dass krisenrelevante Studiengänge wie Politik- oder Wirtschaftswissenschaften überarbeitet und kritische Inhalte gestrichen werden", sagte die Sprecherin.

Während der Besetzung nutzen die Demonstrierenden das Audimax für Filmvorführungen, Vorträge und Workshops, hieß es. Normalerweise werden in dem Hörsaal fünf Vorlesungen pro Tag angeboten. Nach Angaben der Uni fanden diese wegen der Besetzung online statt.

Die Besetzung des Hörsaals an der Universität Halle steht im Kontext zahlreicher ähnlicher Proteste an Hochschulen in Deutschland und weltweit, die sich alle der "End Fossil:Occupy!" Bewegung zugeordnet haben und von lokalen Ortsgruppen durchgeführt wurden. Zuletzt hatten Gruppen von "End Fossil: Occupy!" im Dezember Hörsäle der Universitäten Leipzig und Frankfurt am Main besetzt. In Frankfurt endete die Besetzung mit einer polizeilichen Räumung.

dpa/cpy