Eine lächelnde Frau sucht mit ihrer Hand auf einem Miniglobus nach einem Ziel.
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Internationale Mobilität
Erasmus+ erhält Budget von 220 Millionen

Die Hochschulen in Deutschland erhalten aus dem EU-Programm Erasmus+ insgesamt rund 220 Millionen. Es ist das Budget für die kommenden zwei Jahre.

06.06.2024

Die Hochschulen in Deutschland erhalten aus dem EU-Programm Erasmus+ zur Förderung der internationalen Mobilität von Studierenden und Hochschulbeschäftigen insgesamt rund 220 Millionen Euro für die nächsten zwei Jahre. Dies gab die "Nationale Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit im Programm Erasmus+" im Deutschen Akademischen Austauschdienst (NA DAAD) diese Woche bekannt. 

Fördergelder für Auslandsaufenthalte steigen an 

In der Förderlinie "Mobilität von Einzelpersonen" erhalten die deutschen Hochschulen in den kommenden zwei Jahren rund 186 Millionen Euro zur Unterstützung von Auslandsaufenthalten ihrer Studierenden und Beschäftigten – rund 20 Millionen Euro mehr als im Jahr 2023. Die Förderung ist primär für die Auslandsmobilität in den 33 Programmländern von Erasmus+ gedacht. Die Hochschulen können dabei bis zu 20 Prozent des Geldes für die Förderung weltweiter Auslandsaufenthalte außerhalb der Programmländer nutzen. 

Die deutschen Hochschulen werden mit den Geldern voraussichtlich rund 58.000 Personen bei einem Auslandssemester oder einem Lehr- oder Weiterbildungsaufenthalt unterstützen können. Die Fördergelder der EU stiegen im Vergleich zum Vorjahr um rund zwölf Prozent, von den bewilligten Förderungen profitieren in Deutschland alle Hochschultypen. 

In der Förderlinie "Mobilität mit Partnerländern" stehen den Hochschulen in den kommenden zwei Jahren zur Förderung der weltweiten Mobilität weitere rund 31 Millionen Euro zur Verfügung. Mit diesen Mitteln können voraussichtlich knapp 7.000 Aufenthalte internationaler Studierender und Hochschulbeschäftigter nach Deutschland gefördert werden.

Kooperationen und Partnerschaftsprojekte 

Ein weiterer Teil von Erasmus+ zur Internationalisierung der Hochschulen sind die "Cooperation Partnerships". In diesen Kooperations- und Partnerschaftsprojekten stehen Zusammenarbeit und Austausch guter Praxis im Vordergrund. Sie bieten deutschen Hochschulen und anderen Organisationen in diesem Jahr rund elf Millionen Euro Förderung, um bildungsbereichsübergreifend Internationalisierungsvorhaben voranzutreiben. 

Die finalen Förderentscheidungen in den beiden letzten Programmlinien erfolgen nach dem Abschluss der Auswahlverfahren voraussichtlich im August 2024.

Erasmus+ und die Europawahl 

Wahl-O-Mat

Das Erasmus-Programm ist in den Thesen des Wahl-O-Mat zur Europawahl vertreten, mit dem Bürgerinnen und Bürger ihre Einstellungen mit denen der 35 zur Wahl zugelassenen Parteien vergleichen können. In der 30. der insgesamt 38 Thesen können sie für oder gegen eine Erhöhung des Erasmus-Stipendiums für finanziell benachteiligte Studierende stimmen. 

Demokratie

Zuletzt ergab eine Umfrage der NA DAAD unter 19.000 ehemaligen Erasmus-Geförderten, dass 85 Prozent von ihnen an der Europawahl 2024 teilnehmen wollen. Ein Auslandsaufenthalt im Erasmus-Programm könnte demnach positive Auswirkungen auf die Wahrnehmung demokratischer Rechte auf EU-Ebene haben. 

Wahlmöglichkeiten im Ausland

Deutsche Erasmus-Studierende haben im europäischen Ausland zwei Möglichkeiten, an der Wahl teilzunehmen: Sie können persönlich vor Ort wählen, nachdem sie sich frühzeitig ins Wählerverzeichnis eingetragen haben. Alternativ können sie sich für die Briefwahl entscheiden, bei der sie die Unterlagen bei ihrer Heimatstadt oder -kommune in Deutschland bestellen. Dies ist oft online und noch kürzer vor der Wahl möglich, die Wahlunterlagen werden dann zum Studienort geschickt.

cva